Nachdem Corona nun schon seit einiger Zeit das Spiel über Online-Plattformen erforderlich macht, haben wir im August unsere erste Monsterhearts-Kampagne beendet, die für mich die erste Pen-&-Paper-Kampagne war, die vollständig online stattgefunden hat. Da diese Pandemie die Herbst- und Wintersaison überdauern wird, habe ich mich entschieden mich intensiver mit Virtual Tabletop (VTT) Plattformen auseinanderzusetzen, um auch komplexere Spielsysteme wie D&D 5e zu einer Erfahrung zu machen, die sich für alle Beteiligten lohnt.
Also habe ich mir verschiedene VTT (in meinem Fall Foundry und Roll20) angeschaut, habe Youtube-Tutorials gewälzt, selbst Inhalte gebaut, Setups getestet und mir gewünscht generell mehr Bildschirme und besseres Equipment zu haben, bis ich schlussendlich eine Entscheidung fällen musste: Roll20 oder Foundry? Am Ende haben wir uns nach einigen Spieltests aus einer Reihe von Gründen für den Wechsel von Roll20 zu Foundry VTT entschieden:
- Performance: Foundry scheint, vor allem in der selbstgehosteten Variante, viel reibungsloser und flüssiger zu laufen als Roll20.
- Benutzerfreundlichkeit: Die Benutzeroberfläche von Foundry ist aufgeräumter, sauberer und auch in einem höherem Maß anpassbar, als Roll20.
- Preisgestaltung: Foundry erfordert eine einmalige Zahlung anstelle einer wiederkehrenden monatlichen Gebühr. Man könnte einwenden, dass der Hosting-Service eine monatliche Gebühr kostet, aber er ist immer noch billiger als andere VTT-Dienste.
Ein klarer Nachteile ist, dass Foundry keinen Zugang zu einem Marktplatz hat, wie ihn Roll20 bietet, um offizielle Ressourcen einzubinden, allerdings gibt es gibt Möglichkeiten, die eigenen dndbeyond-Inhalte in Foundry verfügbar zu machen. Darüber hinaus scheint Foundry manchmal etwas umständlicher zu sein, wenn es um die Einrichtung, Installation und Instandhaltung geht, aber letztlich es ist keine Raketenwissenschaft, wenn sogar ich es zum laufen kriegen und wenn es erst einmal eingerichtet ist und läuft, ist Foundry individuell konfigurierbare Schönheit, die sich absolut sehen lassen kann.
Im Zuge der Migration von Roll20 zu Foundry, habe ich gestern einen weiteren tollen Tipp zur Strukturierung von Journal-Einträgen testen können, den ich auf dem YouTube-Kanal von Encounter Library gefunden habe. Anstatt einen einzelnen großen Journal-Eintrag für eine Szene oder Karte zu erstellen, habe ich die Einträge in kleinere Segmente aufgeteilt, in diesem Fall je einem für jeden Raum eines versunkenen und längst vergessenen Tempels (ein Lob an Neutral Party für die großartige Karte), den die Gruppe erkundet hat.
Die einzelnen Einträge können dann als Shortcuts auf die Karte gezogen werden, so dass sie für mich als Spielleiter von dort aus direkt zugänglich sind, ohne dass ich mich durch eine nicht enden wollende Textwand scrollen muss. Die einzelnen Einträge können sogar direkt im Text auf andere Journal-Einträge verweisen, z. B. für angrenzende Räume, so dass logische Verknüpfung erstellt werden können, die die Navigation erleichtert.
Um in Zukunft Zeit zu sparen, habe ich mir gleich eine kleine Vorlage für die Journal-Einträge erstellt, die eine „Beschreibung für die Gruppe“, DM-Infos“ sowie „Begegnungen“ und „Schätze“ enthält, wo es erforderlich ist. Vermutlich ist die Struktur nicht final, aber aber definitiv ein guter Anfang…